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Zu 2 Brandeinsätzen innerhalb von 25 Minuten wurde die Freiwillige Feuerwehr Berndorf-Stadt in den Abendstunden des 20. August alarmiert.

Um 20:59 Uhr wurden die Feuerwehren Enzesfeld, Lindabrunn, Hirtenberg, Pottenstein und Berndorf-Stadt zu einem Dachstuhlbrand in Enzesfeld alarmiert.
Noch während die ersten Fahrzeuge sich auf dem Weg machten, kam glücklicherweise via Funk Entwarnung. Eine private Feier auf einer Terrasse ließ Passanten glauben das Dach brenne.
Bericht der FF Enzesfeld:

 

Feuerwehr crasht Grillparty Am Donnerstag den 20.8.2020 wurden wir um 20:58 Uhr zu einem Dachstuhlbrand in Enzesfeld...

Gepostet von Freiwillige Feuerwehr Enzesfeld am Freitag, 21. August 2020



Während der Nachbesprechung, zu diesem äußerst rasch beendeten Einsatzes, begannen um 21:25 Uhr erneut die Sirenen in Berndorf zu heulen.

In der Alleegasse begann ein Fahrzeug aus bisher unbekannter Ursache zu rauchen. Innerhalb weniger Momente, waren die Kameraden wieder in die Branddienst Uniform gekleidet und konnten mit 3 Fahrzeugen zum nahegelegenen Einsatzort ausrücken.

Vor Ort stellte sich dieser Fahrzeugbrand, im Normalfall rasch abgearbeitet, als eine besondere Herausforderung heraus.

Feine Rauchschwaden stiegen aus dem Bereich der Scheibenwischer an der Windschutzscheibe auf. Ein Atemschutztrupp begann einen ersten Löschversuch durch diverse Lüftungsöffnungen in den Motorraum.

In der Zwischenzeit wurde versucht den Fahrzeugbesitzer zu erreichen um die Schlüssel zu dem Fahrzeug zu erhalten. Leider befand sich dieser nur in telefonischen Kontakt mit der Melderin und auch die Schlüssel waren nicht greifbar. Daher musste ein Seitenfenster eingeschlagen werden, um zu dem Hebel zum Öffnen der Motorhaube zu gelangen.

Die Löschversuche mit dem HD-Rohr zeigten keine Wirkung und die Rauchschwaden verstärkten sich merkbar. Auch in den Fahrgastraum drangen bereits erste Rauchschwaden.
Nach dem Öffnen der Motorhaube war neben einem großflächigen Aufbringen von Löschwasser auch das Auffinden und Entfernen der Batterie eine Herausforderung.

Bei diesem Fahrzeug handelte es sich im einen Land Rover, der eine besondere Abdichtung im Motorraum und zu dem Fahrgastraum aufwies.
Mit der Rettungskarten Datenbank war es eine erste Herausforderung die genaue Type und das Baujahr ausfindig zu machen. Hier gab es mehrere Varianten über die Position und Anzahl der Batterien. Mühsam wurde sowohl der Motorraum, Fahrgastraum und Kofferraum nach den Batterien abgesucht. Da die exakte Type nicht festgestellt werden konnte, wurden zusätzlich sämtliche Fahrzeugsicherungen entfernt.
Parallel dazu wurden im Motorraum die greifbaren Abdeckungen entfernt, da die Rauchentwicklung nach wie vor nicht nachließ.

Auch Messungen mit der Wärmebild Kamera ließen keine Rückschlüsse auf die exakte Brandstelle zu. Diese befand sich vermutlich tief im "Inneren" des Fahrzeuges, da das Einbringen von bereits 1000 Liter Wasser keinen Löscherfolg zeigten.
Daher wurde beschlossen das Fahrzeug mit einer großen Wassermenge zu fluten. Mit weiteren 1500 Liter ist der Motorraum von allen Seiten eingewässert worden.

Nach wenigen Minuten kamen jedoch die nächsten Rauchschwaden aus dem Motorbereich hervor.
Da sich kein Erfolg einstellte, wurde von den Einsatzkräften eine gemeinsame Beratung vorgenommen um die weiteren Maßnahmen abzustimmen.

Neben der verworfenen Idee, die Innenverkleidung zu entfernen, wurde auch die Idee gesponnen, von Unten zu versuchen um zu dem Brandherd zu gelangen.
Dazu wurde mit dem Wagenheber das Fahrzeug auf einer Seite angehoben und mit Pölz-Material gesichert. Eine Begutachtung von unten zeigte, dass auch von unten ein größerer Arbeitsaufwand notwendig wäre, um all die massiven Verkleidungsbleche zu entfernen.

Interessanterweise verschwanden mit dem Anheben des Fahrzeuges auf einer Seite die Rauchschwaden. War das Löschwasser durch das Schiefstellen des Land Rovers zufälligerweise in das Brandnest geflossen und hatte den Brand gelöscht? Mit weiteren 1500 Liter Wasser wurde der Motorraum nochmals geflutet, um sicherzugehen das das Feuer gelöscht war.

Mittlerweile war auch das nachgeforderte WLF an der Einsatzstelle eingetroffen. Im Falle eines neuerlichen Entzündens, war ein Brandausbruch nahe dem Feuerwehrhaus, wo sich ein gesicherter Abstellplatz befindet, besser als in der Allee unter den Bäumen.

Nach rund 3 Stunden war auch dieser, äußerst herausfordernde Einsatz abgeschlossen und die Mitglieder konnten um 00:30 Uhr nach Hause fahren.

Fazit zu diesem Einsatz:
Durch den Einsatz moderner Materialien & Konstruktionsweise im Fahrzeugbau wird es für die Feuerwehr immer schwieriger auf solche Situationen zu reagieren.
Trotz Hilfe moderner Hilfsmittel (z.B. Rettungskarten Datenbank, Wärmebildkamera, u.v.m.) und dreier gelernter Mechaniker am Einsatzort war es leider nicht möglich, schnell den Brandherd aufzufinden und zielgerichtet abzulöschen.
Dafür bräuchte man, wie in diesem Fall eine rollende Werkstätte des jeweiligen Fahrzeugherstellers und den Spezialisten die sich mich dem Aufbau des Fahrzeuges im Detail auskennt. Diese müssten auch so wie wir, 24 Stunden, 7 Tage die Woche, 52 Wochen im Jahr verfügbar sein.
Daher wird es in Zukunft immer schwieriger werden, einen Entstehungsbrand wie diesem, zielgerichtet und mit möglichst geringen Folgeschäden abzulöschen.

Einsatzleiter: OBI Schiffner Peter

Eingesetzte Kräfte:
Einsatz #1:
FF Enzesfeld
FF Lindabrunn
FF Hirtenberg
FF Pottenstein
FF Berndorf-Stadt: 4 Fahrzeuge (Tank-1, Tank-2, DLK, KDOF); 24 Mitglieder

Einsatz #2:
FF Berndorf-Stadt: 4 Fahrzeuge (Tank-1, Tank-2, VRF, WLF); 24 Mitglieder
Polizei Berndorf: 1 Fahrzeug, 2 Personen

Bericht & Fotos: OLM Stadler Fl.