Um 18:22 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr Berndorf-Stadt mit Sirene, Pager und Alarm-SMS zu einem "Vegetationsbrand" in die Alleegasse alarmiert.
Einige Minuten zuvor war ein Feuerwehrmitglied mit seinem Sohn von der Hochstraße kommend in Richtung Stadtzentrum unterwegs, als der Sohn Rauchschwaden hinter dem Hermann Krupp Denkmal wahrgenommen hat.
Als Mitglied der Feuerwehrjugend war dieser auf derart ungewöhnliche Rauchschwaden sensibilisiert und machte unseren Zugskommandant-Stellvertreter auf das Ereignis aufmerksam.
Einem glücklichen Zufall geschuldet, traf das Duo auch auf den Kommandant-Stellvertreter. Gemeinsam wurde beschlossen im Bereich des Radwegs in der Alleegasse Nachschau zu halten.
Bei dieser wurde sowohl Rauch als auch Brandgeruch aus dem Waldgebiet wahrgenommen, jedoch konnte der genaue Ursprungsort nicht festgestellt werden.
Die Firma "Gebhart Consulting" hat sich im Laufe des Jahres eine Drohne mit Wärmebildkamera angeschafft und der Feuerwehr angeboten, diese im Bedarfsfall unbürokratisch und rasch anfordern zu können.
Aufgrund der unklaren Position wurde vom diesem Angebot erstmalig Gebrauch gemacht.
Während sich die 2 Feuerwehrkameraden über den Sängersteig zur Lageerkundung aufmachten, kam kurze Zeit später auch der Drohnenpilot dazu.
Gemeinsam wurde das Waldgebiet abgeflogen und tatsächlich entdeckte sowohl die Drohne als auch das Erkundungsteam nahezu zeitgleich einen rund 20m² großen Flurbrand in unwegsamstem Gelände.
Da dieser zu zweit nicht beherrschbar war, wurde nun die Feuerwehr wie Eingangs beschrieben alarmiert.
Innerhalb kürzester Zeit konnte dann auch schon das erste Tanklöschfahrzeug in Richtung Alleegasse ausrücken.
Durch die Erkundungsmannschaft und den Drohnenpiloten eingewiesen, konnte die Besatzung punktgenau eingewiesen werden.
Nun galt es eine 80m lange Zubringerleitung durch das Steile Gelände bis zur Brandstelle zu verlegen.
Mit viel Improvisationstalent konnte die Leitung rasch aufgebaut, gesichert und Gefüllt werden.
Mit einem C-Rohr und Schanzwerkzeug ist danach der betroffene Bereich abgelöscht und umgegraben worden. Unterstützt wurden diese Maßnahmen auch durch die Drohe, die nicht nur genaue Lagebilder übermittelte, sondern auch mit Scheinwerfer die Einsatzstelle ausleuchtete.
Dabei wurden rund 4000 Liter Wasser sowohl auf den direkten Brandbereich, als auch auf eine Fläche herum aufgetragen, um die Gefahr einer weiteren Brandausbreitung zu unterbinden.
Mit dem 2. Löschfahrzeug ist ein Pendelverkehr über den extrem schmalen Radweg eingerichtet worden.
Parallel zu dem Aufbau der Löschleitung ist auch eine Beleuchtung für den nicht ungefährlichen Zustieg zum Brandbereich aufgebaut worden.
Nach rund 1,5h konnte vom Einsatzleiter "Brand Aus" gegeben werden.
Auch der Rückbau der Löschleitung und der Transport des Materials zum Radweg über die rund 50 Höhenmeter nahm einige Zeit und Kraftreserven der eingesetzten Feuerwehrmitglieder in Anspruch.
Auch die Maschinisten der Tanklöschfahrzeuge kamen bei diesem Einsatz gehörig ins Schwitzen.
Der Radweg hat an der Einfahrt eine Engstelle mit einer Kurve. Diese musste bei Einsatzende rückwärts schiebend herausgefahren werden. Hierbei hatten die Kraftfahrer an beiden Fahrzeugseiten nur wenige Zentimeter Platz.
Nach dieser letzten Tagesprüfung, sind im Feuerwehrhaus noch die Geräte und die benutzen Schläuche gereinigt, Schlauchmaterial auf die Fahrzeuge nachgepackt und der Einsatz nachbesprochen worden, bevor rund 3 Stunden nach der Alarmierung die Einsatzkräfte vom hoffentlich letzten Waldbrand dieses Jahres wieder nach Hause zurückkehren konnten.
Einsatzleiter: OBI Schiffner Peter
Eingesetzte Kräfte:
FF Berndorf-Stadt: 4 Fahrzeuge (Tank-1, Tank-2, KDOF, MTF), 16 Mitglieder
Gebhart Consulting: 1 Drohne, 1 Person
Bericht: Stadler Fl., OLM
Fotos: Gebhart M., Schiffner P., Stadler Fl.
