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Um 17:36 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr Berndorf-Stadt zu einem Schadstoffaustritt am Bahnhof Berndorf alarmiert.
Der Beginn eines nicht alltäglichen und sehr zeitaufwändigen Einsatzes begann.

Kurze Zeit zuvor kollidierte ein Triebfahrzeug der ÖBB aus Leobersdorf kommend mehrere hundert Meter vom Bahnhof entfernt mit einem größeren Gegenstand.

Der Triebfahrzeugführer konnte das Schienenfahrzeug noch bis in den Bereich Bahnhof Berndorf bringen. An eine weiterfahrt von dort war zu diesem Zeitpunkt nicht zu denken.

Die ersteintreffenden Kräfte stellten mit dem Triebfahrzeugführer fest, dass der Hydrauliktank unterhalb des Fahrzeuges aufgerissen und beinahe der gesamte Tankinhalt bereits ausgelaufen war. Auch die Kühlmittelleitung wurde stark beschädigt.

Als Erstmaßnahmen wurde eine Auffangwanne unter den Hydraulik-Tank gestellt und versucht den Kühlmittelaustritt zu stoppen. Weiters ist auch ein 2-facher Brandschutz aufgebaut worden.

Aufgrund der großen Menge an ausgetretenen Betriebsmitteln wurde durch die ebenfalls anwesende Polizei ein umweltkundiges Organ der Polizei verständigt, dass mit dem Journaldienst der BH-Baden, in Kontakt trat. Parallel dazu wurde über die Feuerwehr der Schadstoff Beratungsdienst alarmiert.

Während eine Gruppe sich mit dem Schienenfahrzeug selbst beschäftigte, wurde eine zweite Gruppe an Einsatzkräften auf die gesperrte Gleisanlage entsandt, um die genaue Unfallstelle zu finden.
Diese befand sich rund 900m vom Bahnhof Berndorf-Stadt entfernt in Richtung Berndorf-Fabrik.
Eine dritte Gruppe wurde umgehend mit der Reinigung des Bahnübergangs Alleegasse begonnen, um ein verschleppen des Schadstoffes auf die Straße möglichst zu unterbinden.

Schotterspuren am Gleiskopf und Bruchschotter neben dem Gleis waren die ersten Indizien für die Ursache des Schienenunfalls.
Bei genauerer Nachschau entdeckten die Einsatzkräfte einen entwurzelten Baum am Hang des Guglzipf und weitere Gesteinsbrocken im Hang.

Da ein weiterer Steinschlag nicht ausgeschlossen werden konnte, wurde auch der Fahrradweg nach St.Veit vorsorglich gesperrt.
Aufgrund der örtlichen Lage, wurde auch die FF St.Veit a.d. Triesting verständigt, da sich die Kollissionsstelle auf deren Einsatzgebiet befand.
Abschnittsfeuerwehrkommandant, BR Hafellner und Kommandant HBI Rumpler lösten sich aus einer gerade in St.Veit stattfindenden Übung und kamen ebenfalls zum Bahnhof Berndorf.

In einer mittlerweile großen Runde von Einsatzleiter ÖBB, Feuerwehr Berndorf-Stadt, Feuerwehr St.Veit, Abschnittsfeuerwehrkommando Pottenstein, Feuerwehr Schadstoffberatungsdienst und BH-Baden wurde die weitere Vorgehensweise beraten.

Hier wurde festgelegt, den Hangbereich vom Guglzipf von weiterem losem Gestein abzuräumen, um einen weiteren Steinschlag zu unterbinden.


Erst kurz vor Mitternacht, konnte die beschädigte Garnitur mit der zweiten Antriebseinheit nach Weißenbach fahren.
Der Notfalltechniker wurde dort von der Feuerwehr abgeholt und zum "Rettungszug" nach Berndorf-Fabrik geführt.

In den frühen Morgenstunden gab es einen erneuten Zwischenfall mit einem Schienenfahrzeug in Weißenbach

Einsatzleiter: ÖBB Notfalltechnik

Eingesetzte Kräfte:
ÖBB Einsatzleiter: 2 Personen
Polizei Berndorf
Polizei UKO
Journaldiensst BH Baden
Feuerwehr Berndorf-Stadt, 3 Fahrzeuge (VRF, Tank-1, Tank-2), 17 Mitglieder
Feuerwehr St.Veit a.d. Triesting*
AFKDO Pottenstein
Feuerwehr Schadstoffberatungsdienst Baden

Fotos: OBI Schiffner P., BM Rödl A.